Durch Verzögerungstaktik von SPÖ, ÖVP und Grünen erlitt Gemeinde Schaden "von weit über einer Million Euro"
Keutschach - Scharf abgerechnet hat der Keutschacher Bürgermeister Gerhard Oleschko (FPK) mit den anderen Parteien im Zusammenhang mit dem Neubau des Aussichtsturmes auf dem Pyramidenkogel. Diese hätten in der Gemeinde das Projekt so lange verzögert, dass ein Schaden "von weit über einer Million Euro" entstanden sei, sagte Oleschko am Donnerstag in der Sitzung dses Gemeinderates. SPÖ und Grüne waren bis zuletzt Gegner des Neubaus geblieben, die ÖVP hatte nach Jahren des Diskutierens letztendlich einer günstigeren Variante zugestimmt.
Oleschko erinnerte daran, dass der für Gemeinden zuständige damalige SPÖ-Landesrat Reinhart Rohr es gewesen sei, der in der Landesregierung den Antrag für das ursprüngliche Zehn-Millionen-Projekt eingebracht habe. Dieses sei dann auch einstimmig beschlossen worden. Wenn man schon 2008/09 mit dem Bau begonnen hätte, hätte man sich gegenüber heute sehr viel Geld einsparen können und das Projekt vermutlich um den Preis des jetzt in Bau befindlichen realisieren können.
Der jetzige Turm kostet acht Millionen Euro, die Kosten kommen großteils vom Land, und zwar über Bedarfs- und Sonderbedarfszuweisungen, Mittel aus dem Zukunftsfonds sowie über eine Beteiligung der Kärntner Tourismusholding. Zwei Millionen finanziert die Gemeinde Keutschach über einen Kredit.
Oleschko ist zwar zufrieden, dass der Turm jetzt zumindest neu errichtet und nicht, wie von SPÖ und Grünen gefordert, der alte saniert wird, kann aber das Verhalten der anderen Parteien nicht nachvollziehen: "Das sind Kleingeister! Wir bauen hier für die Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder!"
Kritik übte Oleschko auch am SPÖ-Landeshauptmannstellvertreter Peter Kaiser. Dieser hatte gemeint, mit den Millionen für die Errichtung des Turmes könnte man beispielsweise "den Heizkostenzuschuss oder den Pflegeregress finanzieren". "Die Sozialausgaben des Landes fallen nicht in den Bereich der Gemeinden", betont dazu der Bürgermeister. Im übrigen könne sich die Landesregierung nur soziale Dioenste leisten, wenn die Gemeinden gut arbeiten.
Oleschko wies darauf hin, dass derzeit täglich zwischen 40 und 50 Leute an der Pyramidenkogel-Baustelle tätig seien. Vom Aussichtsturm würden dann wieder ein Dutzend Familien leben. 90 Prozent der Aufträge für den Neubau mit einer Höhe von fast 100 Metern seien an Kärntner Firmen vergeben worden. Der Bürgermeister forderte deshalb den SPÖ-Chef auf, seinen Wahlkampf "nicht auf dem Rücken der Gemeinde Keutschach und seiner Bewohner zu betreiben".
Rückfragehinweis: Bgm. Gerhard Oleschko 0664/5446006