Maltatal hat wieder eine Tankstelle

Gmünds Bürgermeister Jury brachte Lösung zustande – Tankstellenbetreiber sieht sich von Gemeinde Malta im Stich gelassen

Malta/Gmünd – Die Schließung der letzten Tankstelle im Maltatal hatte im vergangenen Jahr bei der Bevölkerung Empörung, Ratlosigkeit und Proteste hervorgerufen. Jetzt gibt es in Malta wieder die Möglichkeit zu tanken, der Tankstellenbetreiber hat viel Geld in eine Selbstbedienungsstation investiert, das Land Kärnten hat mit einer Fördersumme ausgeholfen.

Der Unternehmer Gerhard Prugger, der neben der Tankstelle eine Kfz-Werkstätte und ein Cafe betreibt, hatte die Tankstelle schließen müssen, weil sie durch die Personalkosten nicht mehr rentabel war. Der Bürgermeister von Gmünd und FP-Nationalratsabgeordnete Josef Jury hatte sich jedoch sowohl im Interesse der örtlichen Bevölkerung als auch des Tourismus für eine Wiedereröffnung eingesetzt und mit dem ehemaligen Wirtschaftslandesrat Harald Dobernig eine Drittelfinanzierung – je 20.000 Euro sollten vom Unternehmer, vom Land und von der Gemeinde Malta aufgebracht werden – vereinbart.

Die Gemeinde unter Bürgermeister Klaus Rüscher (Liste für Malta, LIM) spielte aber überraschenderweise nicht mit und verweigerte jede Unterstützung für den Tankstellenbetreiber. "Ich fühlte mich allein gelassen. Das ist keine Zukunftspolitik, wenn man nicht versucht, die Betriebe zu erhalten", betont dieser heute. Und Bürgermeister Jury wirft seinem Amtskollegen aus Malta vor, "kläglich versagt" zu haben. Es gelte nämlich, die wirtschaftliche Infrastruktur vor allem auf dem Land zu sicher zu stellen.

Da es von der Gemeinde keine Finanzmittel gab, verringerte sich auch die Landesförderung von den geplanten 20.000 auf 6.000 Euro. Die restlichen 54.000 Euro zur Anschaffung einer modernen Selbstbedienungsanlage musste Prugger selbst aufbringen.

"Die Gemeindebürger nehmen die neue Tankstelle gut an", ist Prugger heute zufrieden. Vor allem den Landwirten, die mit ihren Traktoren in den vergangenen Monaten nach Gmünd zum Tanken fahren mussten, sei das Leben wieder erleichtert worden. Die Tankstelle wird aber auch von vielen Touristen genutzt, die per Auto oder Motorrad die Malta-Hochalmstraße zur Kölnbreinsperre, der höchsten Staumauer Österreichs auf 1.933 Metern, fahren.

Bürgermeister Jury fürchtet generell um die Zukunft des ländlichen Raumes. Die Versorgung der Bevölkerung gehe sukzessive kaputt, das Sterben der Lebensmittelgeschäfte und kleinen Gasthäuser halte unvermindert an. Jury: "Stirbt aber der ländliche Raum, stirbt auch das Land!“

Rückfragehinweis: Bgm. Abg. Josef Jury 0664/1241247

Fotos: PSS/Arno Wiedergut. Bei Namensnennung kostenlos herunterzuladen und zu verwenden