Weltweit höchster Holz-Aussichtsturm soll jährlich weit über 100.000 Besucher begeistern - "Eine Vision wurde Wirklichkeit"
Keutschach - Nach einer Bauzeit von acht Monaten wird am 20. Juni der neue Aussichtsturm auf dem Pyramidenkogel oberhalb des Wörthersees für Besucher freigegeben. Er ist mit 100 Metern der weltweit höchste, aus Holz errichtete Aussichtsturm und bietet seinen Besuchern einen atemberaubenden Blick auf Kärntens Seen und Berge. Der alte Betonturm aus den 1960er Jahren auf dem 850 Meter hohen Pyramidenkogel hatte nur 54 Meter erreicht und war im Oktober vergangenen Jahres gesprengt worden.
Die vom Klagenfurter Architektenbüro Klaura Kaden & Partner entwickelte Turmkonstruktion besteht aus 16 mächtigen, elliptisch angeordneten Lärchen-Leimholzstützen, ausgesteift durch zehn elliptische Stahlringe und 80 Diagonalstreben, und schraubt sich spiralförmig in den Himmel über dem Wörthersee. Den Besuchern wird sowohl beim Treppenaufstieg als auch im transparenten Panoramalift ein 360-Grad-Rundblick auf Kärntens herrliche Landschaft geboten.
Der eigentliche Baukörper hat eine Höhe von 67 Metern, darauf wurde der Turmkopf mit den zwei höchsten Besucherebenen und der "Sky Box" aufgesetzt, in der künftig Veranstaltungen stattfinden werden. Die höchste Besucherplattform befindet sich auf knapp 71 Metern.
Ein besonderer Nervenkitzel ist eine Rutsche, die fast 52 Meter die Tiefe geht. Mit einer Neigung von 25 Grad ergibt sich auf einer Länge von 120 Metern eine Rutschdauer von 15 bis 18 Sekunden. Es werden Geschwindigkeiten von bis zu 25 Stundenkilometern erreicht. Die aus Nirosta-gefertigte Rutsche ist mit 50 Bullaugen ausgestattet.
Das Basisgebäude mit einer Bruttogeschossfläche von rund 700 Quadratmetern bildet gemeinsam mit dem Turm ein Ensemble. Im Gebäude befinden sich unter anderem ein Restaurant, ein Shop und die Sanitärräume. An die Terrasse schließt ein weitläufiger Kinderspielplatz an.
Besonderes Augenmerk wurde auf die Nutzungssicherheit und Barrierefreiheit gelegt. "Das gesamte Bauwerk mitsamt Zufahrten und Zugängen ist absolut barriere- und diskriminierungsfrei", betont der Vorsitzende des Baubeirates und Mitglied der "Steuergruppe Barrierefrei" beim Amt der Kärntner Landesregierung, Prof. DI Dr. Hans Steiner.
"Motor" des Turmbaues war der Keutschacher Bürgermeister Gerhard Oleschko. Er hatte gegen große Widerstände im Gemeinderat das Projekt durchgesetzt. Ursprünglich war ein noch größerer Turm vorgesehen gewesen, die Bausumme wurde letztendlich aber von zehn auf acht Millionen Euro gesenkt. Und diese wurden, so versicherte Baubeiratsvorsitzender Steiner am Donnerstag vor Journalisten, "trotz Indexsteigerung eingehalten".
Steiner bezeichnete den neuen Turm als "ein Symbol der Schönheit, der Baukunst und der Schaffenskraft der Menschen". Architekt DI Dietmar Kaden sprach von einem "Wahrzeichen für ein zeitgemäßes, modernes Kärnten". Auch sei der Turm der Beweis dafür, "dass dem Holzbau keine Grenzen gesetzt sind".
Oleschko zeigte sich vor den Medienvertretern überglücklich: "Eine Vision wurde jetzt Wirklichkeit. Wir haben etwas zustande gebracht, das nicht nur uns, sondern auch unseren Kindern und Enkelkindern zugutekommen wird. Mit unserem beeindruckenden Bauwerk werden wir nicht nur viele Gäste aus nah und fern begeistern, wir schaffen auch Arbeitsplätze." Der Bürgermeister ist, ebenso wie sein Vizebürgermeister Florian Gabriel und ÖVP-Gemeindevorstand Ing. Michael Holliber überzeugt davon, dass der neue Aussichtsturm das Wahrzeichen von Kärnten wird.
Schon in den vergangenen Monaten war das Interesse aus dem In- und Ausland an dem beeindruckenden Bauwerk enorm. Der weithin sichtbare Turm soll alljährlich weit über 100.000 Besucher anlocken. Geöffnet ist der Pyramidenkogel-Turm täglich vom Jänner bis März von 10 bis 18 Uhr, im April und Oktober von 10 bis 19 Uhr, im Mai und September von 9 bis 20 Uhr, vom Juni bis August von 9 bis 21 Uhr sowie im November und Dezember probeweise von 10 bis 18 Uhr.