"Bitte nicht die Letzte Ölung!" wird zum Bestseller
Anekdotenbuch über Pfarrer, Kapläne, Bischöfe, Päpste, Mönche, Nonnen, Ministranten und Mesner erfreut Menschen in allen Bundesländern
Klagenfurt - Auf dem besten Weg zu einem Bestseller ist das Buch "Bitte nicht die Letzte Ölung!" mit 522 Anekdoten über Pfarrer, Kapläne, Bischöfe, Päpste, Mönche, Nonnen, Ministranten und Mesner. Die erste Auflage war innerhalb von zweieinhalb Monaten vergriffen, auch nach dem Erscheinen der zweiten herrscht eine rege Nachfrage. Das Buch "Bitte nicht die Letzte Ölung!" umfasst 264 Seiten und kostet 19,80 Euro.
"Ich bin sehr stolz, dass mein Buch einen derartigen Anklang findet", freut sich Autor Arno Wiedergut, der die unwahrscheinlichsten Geschichten zusammengetragen und daraus köstliche Anekdoten fabriziert hat. Alle Geschehnisse haben sich tatsächlich ereignet, so in Gottesdiensten, auf Hochzeiten und Begräbnissen oder in Klöstern und im Vatikan. Die Geschichten spielen in ganz Österreich, die meisten in Kärnten, einige in Deutschland. Und die positiven Rückmeldungen kommen von überall her. Arno Wiedergut: "Auch viele Priester haben sich mir gegenüber begeistert über das Buch gezeigt!"
In "Bitte nicht die Letzte Ölung!" werden selbstverständlich auch wirkliche Priesteroriginale beschrieben, etwa der legendäre Stiftspfarrer Jakob Stingl von Ossiach. Dieser meinte einmal, er hätte schon öfter "liegende Frauen"verabschiedet. Und auf die Frage, wo dies gewesen sei: "Im Krematorium in Villach."
Der Pfarrer von Villach-Völkendorf, Kurt Gatterer, ist ein leidenschaftlicher Jäger. Einmal wurde er scherzhaft gefragt, warum Jesus eigentlich keine Jäger, sondern Fischer zu seinen Jüngern berufen habe. Gatterer: "Menschenfischer passt besser als Menschenjäger!"
Und im Buch steht noch viel mehr, etwa, dass Bischof Egon Kapellari teilweise den Zölibat aufhob, eine Bergbäuerin nach der Letzten Ölung Eierspeise auftischte, sich in der Steiermark ein Mönch in einen Totenschädel verliebte, ein Salzburger Domherr während der Messe die Unterhose verlor, Pfarrer Hipfl seine Unterhosen von der Steuer abschreiben wollte, Oberösterreichs Don Camillo eine Leiche ärgerte, was sich im Priesterseminar Salzburg und im Marianum Tanzenberg abspielte, welcher Papst "Johnnie Walker" hieß, und vieles, vieles mehr. Und das alles unter der Devise: Priester sind auch nur Menschen!
Der in Klagenfurt lebende gebürtige Villacher Arno Wiedergut er arbeitete zwölf Jahre in Wien als Redakteur bei Zeitungen und der Austria Presse Agentur, danach leitete er 20 Jahre das APA-Büro in Klagenfurt - ist Mitautor der Bücher "Jörg Haider Mensch. Mythos. Medienstar" (2008) und "Triest: Lebendiger Treffpunkt Mitteleuropas" (2012) sowie Autor des Journalisten-Anekdotenbuches "Du hast den Max umgebracht" (2009) und Hollywood am Wörthersee 100 Jahre Filmland Kärnten (2015).
Kleine Kostproben:
Ja, ja
Prälat Alfred Hahn war in der Wiener Neustädter Militärakademie, die bereits 1751 unter Maria Theresia gegründet worden war und die älteste militärische Akademie der Welt ist, sozusagen die "Seele des Hauses".
Er sorgte dort von 1958 bis 1985 nicht nur für geistlichen Beistand, die jungen Soldaten konnten sich mit ihren Problemen und Sorgen jederzeit an ihn wenden.
Einmal war der Militärdekan in Begleitung einiger Soldaten in der Stadt unterwegs. Als sie auf eine Gruppe junger Damen trafen, meinte Hahn mit einem verzückten Ausdruck im Gesicht: "Da wünschte man sich, ein Hähnchen zu sein!"
Wohlgenährt
Pfarrvisitation durch Kardinal Franz König vor der Firmungsfeier in einem Wiener Bezirk. Der dortige Pfarrer war mit einer ziemlichen Leibesfülle ausgestattet.
Als der Kardinal sichtlich erstaunt auf den ausgeprägten Bauch des Pfarrers starrte, meinte dieser erklärend: "Herr Kardinal, dös is ka Backhendlfriedhof, dös is a Erdäpfelkeller!"
Logisch
Ein evangelischer Theologe wurde einmal zu später Stunde im Freundeskreis gefragt, was man denn tun müsse, damit Gott einem die Sünden vergibt.
Die Antwort kam blitzschnell: "Grundsätzlich musst du zunächst einmal sündigen - ohne Sünden geht überhaupt nichts!"
Erlöse uns!
Gottesdienst in den 1970er Jahren in der Stiftskirche St. Paul im Lavanttal. Der Priester rief Gott an: "Und erlöse uns von allem Übel!"
Danach ein Ruf aus den Bänken: "Und vom Bruno Kreisky!"
Ein langer Kartenabend
In den 1940er Jahren wirkte in Steinbichl oberhalb von St. Veit an der Glan Hochwürden Johann Neubauer. Er war ein begnadeter Kartenspieler und ging dieser Betätigung regelmäßig im örtlichen Gasthaus nach.
Einmal dauerte die Kartennacht bis zum frühen Sonntagmorgen. Neubauer schleppte sich nach dem Ende der Partie zum Pfarrhaus und meinte zu seiner Haushälterin: "Resi, a frisches Hemd und a alte Predigt!"
Ein feuchtes Begräbnis
In den 1980er Jahren wurde in St. Urban ein Bauer zu Grabe getragen. Der Pfarrer, der die Trauerzeremonie leitete, war ein Freund des Verstorbenen.
Die Beerdigung war für zwei Uhr nachmittags angesetzt und der Pfarrer bereitete sich in einem Gasthaus darauf vor, indem er seinen Kummer über den Verlust des Freundes ertränkte.
Um 14 Uhr konnte sich Hochwürden nur noch schwer auf den Beinen halten, vor dem offenen Grab schwankte er bedenklich.
Nachdem der Sarg in die Grube gelassen worden war, verabschiedete sich der Pfarrer nochmals von seinem Freund: "Pfiat di Gott, liaba Sepp, und bleib schön gsund!"
Das tut man doch nicht!
Steyr in Oberösterreich in den 1990er Jahren. Der stets gut gelaunte Pfarrer Bert Ferler, der auch gerne einen über den Durst getrunken hat, war mit seinem Auto unterwegs und geriet in eine Polizeikontrolle.
Und es kam, wie es kommen musste: Der Priester musste in Röhrchen blasen, der Test war positiv - und der Führerschein weg.
Die Reaktion des Pfarrers in Richtung der beiden Ordnungshüter: "Können Sie das vor Gott verantworten?!"
Die Reaktion der Polizisten ist nicht überliefert.
Ein Firmungserlebnis besonderer Art
Der frühere Bischof der Diözese Graz-Seckau, Johann Weber, hatte in seinem langjährigen Wirken unzähligen jungen Menschen das Sakrament der Firmung gespendet. Und immer bemühte er sich, den Firmlingen einen guten Wunsch mitzugeben.
Das war auch einmal der Fall, als er einem festlich gekleideten, perfekt frisierten, aber etwas skeptisch dreinschauenden jungen Mann den Ratschlag gab: "Bleib treu im Glauben!"
Antwort des Firmlings: "Danke, gleichfalls!"
Im Landesanflug
Reinhold Stecher, Bischof der Diözese Innsbruck von 1981 bis 1996, war ein weithin anerkannter Mann und wortgewaltiger Prediger. Auch war er sein Leben lang Realist geblieben.
Zu seinem 91. Geburtstag im Dezember 2012 kamen viele Besucher. Stecher meinte: "Das wird wohl mein letzter Geburtstag sein, denn ihr müsst schon begreifen, dass ich bereits im Landesanflug zum ewigen Leben bin!"
Einen Monat später hauchte er sein Leben aus.
Peinlich, peinlich
Schier Unglaubliches hat sich bei einer großen Liturgie mit den Domkapitularen im Salzburger Dom Ende der 1990er Jahre zugetragen.
Es war an diesem Tag sehr heiß und nicht alle Domherren trugen unter dem Talar eine lange Hose. Zumindest einer nicht, was ihm auch zum Verhängnis wurde.
Als der Geistliche wieder einmal zur Lobpreisung des Herrn aufstand, riss der Gummi seiner Unterhose und das gute Stück rutschte zu Boden.
Geistesgegenwärtig trat der Zeremonienmeister in Aktion und nur wenig später konnte man sehen, wie er mit etwas Weißem auf seinem Messingtablett in Richtung Sakristei entschwand.
Und zwar so feierlich, als trüge er einen kostbaren Gegenstand.
Da legst dich nieder
Es geschah in den späten 1970er Jahren in Bernstein im Burgenland: Der Heimabend der Katholischen Jungschar war längst zu Ende, als eine besorgte Mutter, deren Sprössling noch nicht zu Hause eingetroffen war, bei dem allseits hoch geschätzten Pater Rupert im Pfarrhaus anrief, um sich nach dem Verbleib des Buben zu erkundigen.
Es dauerte einige Zeit, bis jemand abhob. Am Apparat war die Köchin: "Die Kinder sind vor mehr als einer Stunde gegangen, und übrigens: Der Herr Pfarrer und ich, wir liegen schon."
Nachfragen und Rezensionsexemplare unter: arno.wiedergut@pss.at, 0650/3503150