Pyramidenkogel-Gemeinde startet Wettbewerb zum UNESCO-Welterbe "Prähistorische Pfahlbauten" - Neben weltweit höchstem Holz-Aussichtsturm soll weiterer Publikumsmagnet von überregionaler Bedeutung entstehen
Keutschach am See - Im Jahre 2014 jährte sich zum 150. Mal die Entdeckung der jungsteinzeitlichen Pfahlbau-Siedlung im Keutschacher See, die erste je in Österreich entdeckte. Die Überreste der Siedlung sind seit 2011 Teil des UNESCO-Welterbes "Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen". Dieses Erbe soll künftig interessierten Urlaubsgästen und Einheimischen nähergebracht werden, und zwar im Rahmen einer groß angelegten "Themenkette" beim und im See sowie in dessen näherer Umgebung. Als erster Schritt zur Realisierung dieses ehrgeizigen Vorhabens findet von August bis November 2016 ein Wettbewerb statt.
"Die modernste, innovativste und zukunftsträchtigste Interpretation des Themas Pfahlbauten beziehungsweise Leben am Wasser" lautet die Vision des ehrgeizigen Vorhabens, in welches drei Zonen am östlichen Ufer des Sees eingebunden werden sollen: Ein naturbelassenes Seegrundstück, das Strandbad mit seiner vorgelagerten Halbinsel und das sich nach Osten ausbreitende "Ramsar Moor". Eine Art "Spur" soll das Thema Pfahlbau an diesen Planungsgebieten zusammenfassen. Da die Überreste der steinzeitlichen Siedlung am Grunde des Sees nicht besucht beziehungsweise nur schwer gesehen werden können, soll mit den Ergebnissen des Wettbewerbes dieses Welterbe "spürbar" gemacht werden.
Das frei zugängliche Seegrundstück soll künftig der Wissensvermittlung dienen. Gedacht ist an einen Pfahlbau, der eine Ausstellung beherbergt. Deren Inhalte sollen sich an den modernsten wissenschaftlichen Erkenntnissen orientieren, neben Informations- und Schautafeln sollen Nachbildungen von steinzeitlichen Fundstücken präsentiert werden. Angeboten wird auch ein interaktives Eintauchen in das Thema. Diese Ausstellung wird ganzjährig kostenlos besucht werden können.
Eine deutliche Aufwertung soll das unweit vom künftigen Ausstellungsgelände befindliche Strandbad erfahren. Konkret plant die Gemeinde dort eine Vielzahl an Bauten mit Bezug auf das Thema Pfahlbau im und am Wasser. Diese sollen - neben dem vor drei Jahren in Betrieb gegangenem weltweit höchstem Holz-Aussichtsturm auf dem Pyramidenkogel - sowohl für Kinder als auch Erwachsene zu einem Publikumsmagneten von überregionaler Bedeutung werden. Auch die vorgelagerte Halbinsel steht im Rahmen des Wettbewerbes für Ideen offen.
Das "Ramsar-Moor" mit seinem Aussichtsturm soll ebenfalls an den Themenbereich angebunden werden. Sowohl im Bereich des Moores als auch in den anderen Planungszonen sollen Orte zum Verweilen, Entspannen und Krafttanken also Zonen der Ruhe - geschaffen werden.
"Wir wollen das ungemein interessante Thema Pfahlbauten sowohl Urlaubsgästen, Ausflugstouristen und selbstverständlich den Kärntnerinnen und Kärntnern schlüssig und attraktiv näherbringen", erläutert der Bürgermeister von Keutschach am See, Karl Dovjak, das Vorhaben. Man komme damit auch der Verpflichtung nach, welche mit der Aufnahme in das UNESCO-Welterbe verbunden gewesen sei. Überhaupt gelte es, das gesamte Keutschacher Seental noch attraktiver zu machen. Dabei werde laut Dovjak das Thema Holz, wie auch beim 100 Meter hohen Pyramidenkogelturm, eine zentrale Rolle spielen.
Zur Teilnahme am Wettbewerb sind internationale Planungsbefugte, Architektinnen und Architekten sowie Ziviltechniker-Gesellschaften aufgerufen. Auch Teambildungen von Künstlern und Wissenschaftlern mit Planungsbefugten oder Architekten sind möglich. Das Preisgericht besteht aus insgesamt sieben Fach- und Sachpreisrichtern sowie drei Beratern ohne Stimmrecht. Insgesamt werden sechs Preise ausgelobt, das Preisgeld für den Sieger beträgt 9.000 Euro.
Die Gemeinde erhofft sich "hervorragende und umsetzbare Projekte für eine weiterführende Planung".
Die Bekanntmachung des Ideenwettbewerbes erfolgt heute, Donnerstag, dem 11. 8. 2016, auf der Amtstafel des Keutschacher Gemeindeamtes sowie in der neuesten Ausgabe der Kärntner Landeszeitung, die Anmeldefrist endet am 19. September. Letzter Abgabetermin ist der 14. November dieses Jahres. Der Wettbewerb wird offen und einstufig durchgeführt.
Fotos (kk) kostenlos herunterzuladen und zu veröffentlichen. Siehe auch Bilder im Anhang.
Rückfragehinweis: Mag. Nicole Knapp (Amtsleitung), Gemeinde Keutschach am See, +43 (0)4273/22 91, keutschach-see@ktn.gde.at