Erbe Pfahlbauten sichtbar machen: Zwei Ausstellungen in Keutschach
Ergebnisse des Forschungsprogrammes "Geschichten von, mit und über Pfahlbauten" des Naturhistorischen Museums sowie Projekte des Ideenwettbewerbes "Pfahlbauten am See"
Keutschach Keutschach ist ab Freitag, dem 24. Februar, Schauplatz von gleich zwei interessanten und hochkarätigen Ausstellungen zum Thema Pfahlbauten: Im Schloss-Stadl werden um 19 Uhr von Landeshauptmann Peter Kaiser, Kulturlandesrat Christian Benger und Bürgermeister Karl Dovjak gleichzeitig die Ausstellung "Welterbe unter uns Geschichten von, mit und über Pfahlbauten" sowie die Präsentation aller eingereichten Projekte beim Ideenwettbewerb zum Thema Pfahlbauten am Wasser eröffnet. Die am Grund des Keutschacher Sees befindlichen Überreste einer jungsteinzeitlichen Siedlung sind ja Teil des UNESCO-Welterbes und sollen künftig für alle Interessierten spür- und erlebbar gemacht werden.
"Welterbe unter uns Geschichten von, mit und über Pfahlbauten" zeigt die Ergebnisse der Forschungen von Schülerinnen und Schülern aus Kärnten und Oberösterreich, die gemeinsam mit Wissenschaftlern aus Wien das Welterbe der prähistorischen Pfahlbauten untersucht hatten. Im Mittelpunt stehen die Beziehungen, welche die Menschen der Region zu den Pfahlbauten haben.
Im Projekt "Doing Welterbe Welterbe begreifen" wurden unter der Leitung des Naturhistorischen Museums in Wien zwei Jahre lang Eindrücke und Objekte zu den Pfahlbauten dokumentiert. In zahlreichen Gesprächen mit Menschen rund um Attersee, Mondsee und Keutschacher See wurden von Schülern und Wissenschaftlern Geschichten aus der Vergangenheit und Gegenwart zu diesen urgeschichtlichen Dorfruinen eingefangen. Das lokale und überregionale Wissen sowie Mythen und Geschichten zu den Pfahlbauten wurden damit umfassend dokumentiert und wissenschaftlich auswertbar.
Im Ergebnis zeigt die Ausstellung "Welterbe unter uns" damit nicht nur, wie vielfältig dieses UNESCO-Welterbe in Österreich wahrgenommen wird, sondern auch, dass der Zugang und die Deutung von Vergangenheit eine sehr persönliche Sache ist. Damit die Ausstellung diesem Charakter auch entspricht, können sich die Besucher aktiv einbringen und ihren individuellen Bezug zum Welterbe "Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen" erkunden. Dabei helfen Videos und Audiodateien, 3D-Objekte zum Angreifen und vieles mehr.
In der zweiten Ausstellung können die unterschiedlichsten Projekte des Wettbewerbes zum künftigen Umgang der Gemeinde Keutschach am See mit seinem 6000 Jahre alten Pfahlbau-Erbe besichtigt werden. "Die modernste, innovativste und zukunftsträchtigste Interpretation des Themas Pfahlbauten beziehungsweise Leben am Wasser" lautete die Vorgabe, insgesamt wurden 32 Projekte eingereicht.
Sieger des Bewerbes war ein dreiköpfiges Architekten-Team aus Oberkärnten und Salzburg. Laut diesem Projekt, dem natürlich in der Ausstellung breiter Raum gewidmet wird, sollen drei Zonen am östlichen Ufer des Keutschacher Sees eingebunden werden: Ein naturbelassenes Seegrundstück zur Wissensvermittlung, das Strandbad mit seiner vorgelagerten Halbinsel und das sich nach Osten ausbreitende "Ramsar Moor". Eine Art "Spur" soll das Thema Pfahlbau an diesen Orten zusammenfassen.
Im Rahmen der beiden Ausstellungseröffnungen am Freitag gibt es Kurzansprachen hochkarätiger Referenten aus Kärnten und Wien zum Thema Pfahlbauten. Geöffnet ist die Ausstellung "Welterbe unter uns Geschichten von, mit und über Pfahlbauten"vom 25. Februar bis 10. März 2017, jeweils 10.00 bis 18. Uhr (dienstags geschlossen).
Fotos (kk) kostenlos herunterzuladen und zu veröffentlichen. Siehe auch Dateien im Anhang.