Pfad mit 15 Motiven um den Dom - Stiftspfarrer Donko lädt Menschen jeden Glaubens sowie jeder Herkunft und Hautfarbe ein - "Maria Saaler Passion" wird komponiert
Maria Saal - Der weithin bekannte Dom in Maria Saal am Kärntner Zollfeld hat eine eindrucksvolle Bereicherung erhalten: Rund um das Kirchengebäude wurde ein Kreuzweg errichtet, dessen 15 Motive sowohl der Tradition als auch der Moderne gerecht werden sollen. Der Kreuzweg wird Samstag, dem 17. Februar, von Diözesanbischof Alois Schwarz eingeweiht.
Maria Saal mit den beiden mächtigen Türmen des Domes ist vielen Besuchern und Besucherinnen ein vertrauter Anblick. Die Wallfahrtskirche birgt zahlreiche Kunstwerke aus allen Epochen, von der Antike bis zur Gegenwart. Der neue Kreuzweg stellt eine künstlerische Symbiose zwischen Tradition und Moderne dar, wobei der Architekt und Künstler Karl Vouk den auf das 15. Jahrhundert zurückgehenden Freiluft-Kreuzweg als Vorbild wählte. Die Motive wurden von Vouk in Form von Metallplatten aus Aluminium und Stahl im Ausmaß von jeweils 240 mal 90 Zentimeter geschaffen.
"Dieser Weg, den es in dieser Form noch nicht gibt, kann nicht nur in der Fastenzeit, sondern immer begangen werden. Dabei wird der Besucher mit seinem persönlichen Lebenskreuzweg aktiv einbezogen und bekommt das Gefühl vermittelt, dass er mit seinem Kreuz nicht allein gelassen ist", erklärt Stiftspfarrer Kanonikus Mag. Josef-Klaus Donko. Alle Menschen, unabhängig von ihrer religiösen Zugehörigkeit, politischen Gesinnung, Herkunft und Hautfarbe sollten sich auf diesem Kreuzweg treffen können.
Der moderne Kreuzweg soll aber nicht nur künstlerisch, szenisch und betend erlebt werden. Auch akustisch sollten künftig, passend zu den einzelnen Stationen, wohlklingende Töne zu hören sein. Der Komponist, Theaterdirektor, Kirchenmusiker und Dirigent Albert Seidl arbeitet gerade an einer Komposition, die als "Maria Saaler Passion" aufgeführt werden soll. Einzelne Stationen des Kreuzweges werden in den nächsten Jahren beim "Dome in Passion" zu hören sein, die erste Station erlebt ihre Uraufführung bereits im Rahmen der feierlichen Einweihung des Kreuzweges. Eine Gesamtaufführung der "Maria Saaler Passion" ist anlässlich der 950-Jahr-Feier der Diözese Gurk im Jahr 2022 geplant.
Die Domkirche in Maria Saal geht auf den heiligen Modestus zurück. Dieser war vom Salzburger Bischof Virgil um die Mitte des 8. Jahrhunderts mit mehreren Geistlichen in das damalige Karantanien entsandt worden. Im heutigen Maria Saal erbaute er eine Marienkirche, wo er wohl auch begraben wurde. Sein Auftrag war die Christianisierung der heidnischen Slawen im frühen Kärnten.
Der Ort blieb kirchliches Zentrum und Sitz von Chorbischöfen bis ins 10. Jahrhundert. Im 13. Jahrhundert wurde die erste Kirche aus der Zeit des hl. Modestus durch eine romanische Steinkirche ersetzt. Die jetzige Kirche mit ihren zwei weithin sichtbaren Türmen inmitten einer Kirchenburg ist spätgotisch. Sie wurde in den Jahren 1430 bis 1459 errichtet, ist dreischiffig, mit drei Chören und einem verkürzten Querhaus.
Info: Einweihung des Maria Saaler Kreuzweges am Samstag, 17. Februar 2018 um 15 Uhr im Dom
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