Appell von Bischof Schwarz: Weg der Menschlichkeit in der Wirtschaft
Versagen und Vergehen müssten eingestanden werden - Mut zur Demut
Klagenfurt - Für eine Gewinnoptimierung mit dem Maßstab Gottes und einen Weg der Menschlichkeit in der Wirtschaft plädiert der Kärntner Diözesanbischof Alois Schwarz zum diesjährigen Osterfest. Die Wirtschaft könne einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, unserer Gesellschaft das Vertrauen wieder zurück zu geben, das es braucht, um erfolgreich sein und aufrecht durchs Leben gehen zu können, betont der in der österreichischen Bischofskonferenz für Wirtschaftsfragen zuständige Kärntner Oberhirte.
Im Hinblick auf eine menschliche Haltung sei laut Schwarz in Wirtschaftsbetrieben Mut zur Demut im christlichen Sinn vonnöten. Zu dieser Demut zähle unter anderem auch, die Zivilcourage, Versagen und Vergehen einzugestehen sowie der Umgang mit Fehlern von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Das Bewusstmachen von Fehlern ist notwendig, dennoch muss der Mensch dabei immer noch erfahren, dass es eine unantastbare innere Würde gibt, die ihn bei all seinen Fehlern und Schwächen aufgerichtet sein lassen kann, sagte der Kärntner Bischof.
Schwarz: Wenn wir als Führungskräfte unsere Angestellten in ihrem Versagen, ihren Schwächen und Sorgen begleiten, dann leben wir die Demut im christlichen Sinn. Nur wenn man Menschen in ihrer Fehlerhaftigkeit annehme, könnten Fehler verbessert und vermieden werden. Besonders in unserer Gesellschaft, in der alles dahingehend ausgerichtet sei, perfekt, korrekt und fehlerfrei zu sein, brauche es den Mut, seine eigene Menschlichkeit anzunehmen.