Villach/Wien Das Reinhard-Eberhart-Museum (rem) in Villach ist Samstag Schauplatz eines großen musikalischen Ereignisses: Eine der Legenden des in den 1970er Jahren entstandenen Austro-Pop. Heinrich Walcher, stellt nach vielen Jahren "musikalischer Abstinenz" ein neues Album vor.
"Walcher von der Vogelweide" bringt romantische, aber auch ironisch-kritische Texte, eingefassst in eine beeindruckende musikalische Performance des Wiener Liedermachers. Walcher, der im Jahre 1972 mit seinem "Gummizwerg" die österreichische Hitparade gestürmt hatte, hat in seiner Laufbahn rund 120 Lieder geschrieben und komponiert. Er war einer jener Liedermacher, die den "textlichen Inhalt" zum Bestimmenden der Gedsamtkomposition gemacht haben.
Von 1978 bis 1999 lebte Heinrich Walcher in Kärnten auf zwei historisch bemerkenswerten Plätzen: Zunächst zehn Jahre in der "Herkuleskeusche"" auf dem Danielsberg im Mölltal, von der Kelten- über die Römerzeit bis heute als Kraft- und Kultplatz bekannt, danach auf einem Bergbauernhof nahe der Burgruine Gradenegg/Liebenfels.
Nicht nur seine romantische Neigung, sondern auch die inhaltliche Verwandtschaft seiner Texte mit jenen des mittelalterlichen Sängers Walther von der Vogelweide inspirierten ihn zu dem Wortspiel, welches seinem neuen Album den Namen gab. Der Dichter und Sänger der Minne, des Lebens und der Politik widerspiegelt seine Welt voll Anteilnahme und Entrüstung. Walthers Lyrik ist kraftvoll, Zeitbezug und Romantik halten sich die Waage.
Heinrich Walchers Lieder nehmen diese Tradition wieder auf: "Frau Welt, ich hab von dir getrunken"- dieses Zitat kann das Album bezeichnen, in welchem sich neoromantische Stimmungslyrik, Ernsthaftes und Komisches findet. Seine neuen Lieder präsentiert Walcher als "Chansonnier und Minnesänger".
Obwohl Walcher als Liedermacher sehr produktiv war, lag das Hauptaugenmerk seiner Schaffenskraft in der bildenden Kunst. So widmete er sich nach seiner Übersiedlung nach Kärnten 1977 nahezu gänzlich der Malerei, insgesamt absolvierte er rund 250 Ausstellungen. Seit 1999 lebt Walcher - Diplom an der Hochschule für Angewandte Kunst, Meisterklasse Prof. Wolfgang Hutter - in Berndorf (NÖ) und Wien.
Info: Präsentation von "Walcher von der Vogelweide" am Samstag, dem 2. Juni 2012, ist das Reinhard-Eberhart-Museum (rem) in Villach-St. Ruprecht. Beginn ist um 11 Uhr.